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Von den Recklinghäuser Werkstätten zum Cateringspezialisten – eine Erfolgsgeschichte

Bernd Mueß und Markus Neumann haben es geschafft! Die beiden ehemaligen Beschäftigten der Recklinghäuser Werkstätten haben eine Festanstellung in einem Recklinghäuser Unternehmen erhalten.

„Jeder Mitarbeitende hat Stärken und Schwächen. Man muss einfach die Stärken fördern und dann erledigt sich das auch mit den Schwächen,“ erklärt Christian Metzmacher, Geschäftsführer von A&K – die frische Küche auf die Frage, wie Inklusion im Unternehmen gelingen kann.

 

Und Metzmacher weiß, wovon er spricht. In diesem Frühjahr hat er mit Bernd Mueß und Markus Neumann zwei Menschen aus den Recklinghäuser Werkstätten für Menschen mit Behinderung in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis übernommen. Insgesamt sind damit vier Menschen aus dem Werkstattumfeld bei A&K fest eingestellt. „Für uns eine absolute Selbstverständlichkeit. Das gehört einfach dazu,“ stellt Metzmacher fest.

 

Dass das nicht einfach so daher gesagt ist, bestätigt auch Bernd Mueß. Der 48-jährige Recklinghäuser war gut zwei Jahre im Berufsbildungsbereich der Recklinghäuser Werkstätten tätig, ehe er im Dezember ein Praktikum bei dem Cateringspezialisten an der Blitzkuhlenstraße gemacht hat. Bereits im März wurde er dann als Mitarbeiter der Haustechnik fest eingestellt. „Man hat mir von Beginn an sehr viel Vertrauen entgegengebracht und so habe ich schon sehr viel dazugelernt,“ resümiert Mueß die ersten Monate im neuen Job und ergänzt, dass er sich gerne noch weiter qualifizieren möchte, um sich noch mehr ins Unternehmen einbringen zu können.

 

Das möchte auch Markus Neumann. Der 25-jährige erhielt Mitte Mai seinen Arbeitsvertrag. Zuvor war er bereits gut zwei Jahre im Rahmen eines ausgelagerten Arbeitsplatzes im Unternehmen tätig. Er wurde also noch über die Recklinghäuser Werkstätten finanziert, konnte aber bereits Erfahrungen auf dem ersten Arbeitsmarkt sammeln. Die Festanstellung war für Metzmacher nun ein logischer Schritt, denn Neumann hat sich in der Grünpflege bewährt und ist ein fester Bestandteil des Teams geworden. „Wir möchten gute Mitarbeiter langfristig an uns binden. Wir möchten, dass sie Teil unserer Familie werden,“ so Metzmacher. Und Neumann selbst ist überglücklich über die Festanstellung „Es ist super hier. Es gibt immer was zu tun und es ist toll zu sehen, wenn etwas, das man selbst gepflanzt hat, auch wächst.“ Selbst die Mutter des Firmeninhabers lässt es sich nicht nehmen, den jungen Recklinghäuser unter ihre Fittiche zu nehmen. Und der freut sich über das Angebot: „Zweimal die Woche treffen wir uns und sie bringt uns sehr viel über Pflanzen und Kräuter bei. Das hilft mir total.“

 

Die beiden neuen A&K Mitarbeiter wurden bei Ihrer Einarbeitung tatkräftig durch eine Integrationsassistentin des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Recklinghausen unterstützt, doch die Besuche werden immer seltener notwendig. „Die beiden haben sich so gut eingelebt, dass wir zwar weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung stehen, unsere Unterstützung aber kaum noch gebraucht wird,“ erklärt Carmen Schramm vom Integrationsfachdienst. Doch bis dahin mussten viele Schnittstellen gut zusammenspielen. „Ob Werkstatt, Wohnheim, Integrationsfachdienst, gesetzliche Betreuer, die Geschäftsführung des Unternehmens und natürlich die künftigen Mitarbeitenden selbst– die Kommunikation muss stimmen, damit Inklusion gelingt,“ so Schramm. Sie hofft, dass sich noch mehr Unternehmen trauen, Menschen mit Handicap eine Chance zu geben und wird in ihrer Hoffnung von Metzmacher bestätigt: „Wer gute Mitarbeiter möchte, sollte schauen, ob der Mensch zum Unternehmen passt – nicht seine Vorgeschichte.“

Christian Metzmacher, Markus Neumann, Bernd Mueß und Carmen Schramm vor AK Frische Küche Logo
Zwei Männer hocken auf Hochbeet
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