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Schichtwechsel 2024

Einmal im Jahr laden bundesweit Werkstätten für Menschen mit Behinderung zum Schichtwechsel. Menschen mit und ohne Behinderung können dann für einen Tag in den Arbeitsalltag des anderen reinschnuppern und somit eine ganz neue Perspektive einnehmen.

Drei Beschäftigte hospitieren auf den allgemeinen Arbeitsmarkt

Am 10.10.24 war es wieder soweit und auch die Recklinghäuser Werkstätten haben teilgenommen. Mit Marcel Mandrysch, Kevin Rehkopp und Magnus Cestr haben drei Werkstatt-Beschäftigte einen aufregenden und lehrreichen Tag außerhalb der Werkstätten verbracht. 

Für Magnus Cestr aus dem HolzWerk in Marl war es bereits der dritte Schichtwechsel in Folge. Nachdem er im letzten Jahr bei der Polizei hospitieren durfte, unterstütze er in diesem Jahr die Verwaltung der werkstatt brassert – einem Sozialkaufhaus in Marl.  Er ist Schichtwechsel-Fan, da „man mal etwas Neues probieren kann aber dann auch wieder zurück in die Werkstatt kann.“ 

Marcel Mandrysch aus dem MontierWerk der Werkstatt Dorsten Wulfen stellte sein handwerkliches Talent bei der Stadtverwaltung Marl unter Beweis. Er unterstützte das Team der Hausservices und hatte sichtlich Freude bei der Arbeit.

Und Kevin Rehkopp aus dem DruckWerk der Werkstatt Recklinghausen Süd half dem Werkstattteam der Vestischen dabei, die Linienbusse zu warten und fahrtauglich zu halten. Natürlich durfte er selbst auch mal auf dem „Chefsessel“ des Busfahrers sitzen und so gewiss eine ganz neue und spannende Perspektive einnehmen. 

 

Sozialdezernent besucht die Werkstatt

Doch nicht nur Menschen mit Behinderung wechselten die Schicht; auch der Sozialdezernent der Stadt Recklinghausen Dr. Sebastian Sanders, die Leiterin der Stabstelle für Demografie, Statistik, Sozialplanung sowie Belange von Senior*innen und Menschen mit Behinderung Miriam Fröhlich sowie Recklinghausens Referentin für Behinderten-Angelegenheiten Barbara Ehnert, ließen es sich nicht nehmen in den Werkstatt-Alltag reinzuschnuppern. In der Werkstatt Recklinghausen Süd durften sie selbst die Arbeit verrichten, die eigentlich von den knapp 400 Menschen mit Behinderung am Standort Süd erledigt wird. Allen voran Dr. Sebastian Sanders, der sich im grauen Arbeiterkittel in unserem MetallWerk an den großen Maschinen versuchte. Nicht nur von der Ergonomie der Großmaschinen, sondern insbesondere von der Fachkenntnis der Beschäftigten zeigte sich das Trio der Stadt beeindruckt.

Während es in Recklinghausen tatkräftige Unterstützung in der Metallhalle gab, unterstütze Kathlina Albig vom Betriebshof Herten die Beschäftigten des MontierWerks in der Glück-Auf-Werkstatt in Herten. In der Elektro-Montage lernte sie unter fachmännischer Anleitung der Beschäftigten beispielsweise das Zusammenlöten von Kabeln. 

 

Barrieren abbauen und Sichtbarkeit steigern

Für die Recklinghäuser Werkstätten bildet der Schichtwechsel nur einen sehr kleinen Baustein auf dem Weg zu einem inklusiven Arbeitsmarkt. „Der Schichtwechsel dient viel mehr dazu Barrieren abzubauen – auf Seiten der Menschen mit Behinderung und der Unternehmen gleichermaßen,“ erklärt Niclas Rother, Abteilungsleiter Arbeit im Betrieb der Recklinghäuser Werkstätten und zieht ein erstes Resümee: „Wir nutzen den Tag, um mehr Sichtbarkeit für die vielen Möglichkeiten der inklusiven Arbeitsplatzgestaltung zu generieren.“ Die eigentliche Vermittlungsarbeit über Praktika, betriebsintegrierte Arbeitsplätze bis hin zu sozialversicherungspflichtigen Einstellungen geschieht unabhängig vom Schichtwechsel eh jeden Tag. „Wir arbeiten sehr personen- und bedürfnisorientiert und versuchen immer den idealen Arbeitsplatz und die bestmögliche Arbeitsumgebung für Menschen mit Behinderung zu finden. 

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